Beschreibung
Die historische Entwicklung der Vernunft folgt nicht allein deren eigener Logik. Vielmehr befindet sich das Denken einer Epoche stets in Einheit mit den gesellschaftlichen Strukturen, die es und seine Entwicklung prägen. In diesem Buch wird den Anfängen der Philosophie, dem Schritt vom Mythos zum Logos im frühen Griechenland nachgegangen. Es wird an mehreren Stationen detailliert aufgezeigt, welche qualitativen Entwicklungen des Denkens vorliegen und auf welche Weise diese jeweils mit den realgeschichtlichen Entwicklungen in Verbindung stehen. Dabei wird nachgewiesen, dass die ersten Ansätze zu theoretischem Denken in Europa wesentlich durch den entstehenden Stadtstaat geprägt sind. Das Erkenntnisinteresse des Buches ist ein philosophisches: die Aufklärung über die Entstehungsbedingungen der westlichen Wissenschaft. In für philosophische Arbeiten ungewöhnlichem Maße wird dabei jedoch die historische Empirie behandelt, so daß die isolierte Geistesgeschichte überwunden wird. Der Autor Tobias Reichardt, geb. 1973, Studium der Geschichte und Philosophie in Hamburg, Promotion im Fach Philosophie in Hannover 2003. Zur Zeit Stipendiat im Graduiertenkolleg “Sklaverei” an der Universität Trier.