Beschreibung
Weibliches Schreiben war in den siebziger und achtziger Jahren der zentrale Topos feministischer Selbstverständigung. An dieser Vokabel konnte sich die Theoriebildung ausrichten. Die Pointe lag im Changieren zwischen betonter Geschlechtlichkeit und deren gleichzeitiger Widerrufung. Die écriture féminine à la Cixous, Irigaray und Kristeva fügte sich damit exzellent ein in die Machtkritik aus der Schule Foucaults, in die sprachphilosophische Dekonstruktion und den allgemeinen Körperdiskurs der Zeit. Literatur greift diese Theoriediskurse auf, benutzt sie, baut sie um, sympathisiert oder widerspricht, bleibt aber in keinem Fall von ihnen unberührt. Ironisch gebrochen werden sie bei Elfriede Jelinek, die ihnen stets eine provokante Imitation sexistischer Sprache vorzog. Der Band behandelt außerdem Texte von Ingeborg Bachmann, Elfriede Czurda, Anne Duden, Barbara Köhler und Marlene Streeruwitz. Die Herausgeber Bettina Gruber, Prof. Dr., Jahrgang 1960, Ruhr-Universität Bochum, Lehre ebendort und an der Tu Dresden. Zahlreiche Veröffentlichungen zu germanistischen, komparatistischen und kulturwissenschaftlichen Themen. Heinz-Peter Preußer, Prof. Dr., Jahrgang 1962, Fachbereich 10, Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen. Publikationen insbesondere zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, zur Ästhetik und zur Medienwissenschaft.”