Beschreibung
Der Band untersucht in chronologischer Folge Rainer Maria Rilkes Jugenddichtungen und frühe Werke. Im Unterschied zu anderen Lyrikern seiner Zeit, z.B. George und Hofmannsthal, hat Rilke seine Dichtung nicht in zusammenhängenden theoretischen Abhandlungen produktionsästhetisch und literaturgeschichtlich reflektiert. Eine sorgfältige Lektüre lässt aber erkennen, dass ein Großteil der bis 1906 entstandenen Gedichte und Prosatexte ästhetische und poetologische Reflexionen aufweist, die eine schrittweise Entwicklung theoretischer Grundlagen für das eigene Schreiben darstellen und als Suche nach dem Standort als Künstler zu verstehen sind. Ein wichtiges Thema von Rilkes Frühwerk ist sein Reifen als Dichter und die Dichtung selbst. In umfassenden Textanalysen werden die ersten Schritte des Pragers auf dem Weg zu einem der bedeutendsten Lyriker des 20. Jahrhunderts nachgezeichnet. Dabei geht es auch um die Beziehungen zwischen dem jungen Rilke und traditionellen aber auch zeitgenössischen Kunsttheorien, so dass zugleich eine historisch orientierte Einführung in Rilkes frühe Dichtungen entsteht. Der Autor Sascha Löwenstein, geb. 1972, Studium der Germanistik, Pädagogik und Theologie in Duisburg und Düsseldorf, 2003 Promotion. Veröffentlichungen zur Ästhetik und Poetik; Literatur des 20. Jahrhunderts; Bildungstheorie.