Beschreibung
Was heißt es, die Naturwissenschaften zu verstehen? Welche Hindernisse sind zu überwinden, wenn Laien sich einen Begriff von den Naturwissenschaften machen wollen? Welche Bildungsziele verbinden sich mit einer Aufklärung über die Natur der Naturwissenschaften? Diese Fragen sucht der Band Naturwissenschaftshermeneutik anhand einer vergleichenden historisch-kritischen Analyse zu klären. Dabei geht es um die wechselseitige Befruchtung naturwissenschaftlichen und hermeneutischen Denkens seit der zweiten wissenschaftlichen Revolution um 1800 bis heute. Reinhard Schulz klassifiziert diese historischen Wechselwirkungen als vier verschiedene Verstehensvollzüge, die von den Naturwissenschaften zwar nach und nach verdrängt, durch die hermeneutische Analyse der materiellen Kultur der Naturwissenschaften aber wiedererinnert und reflektiert werden können. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Experiment und der Stilbegriff. Die Einübung in den experimentellen Untersuchungsstil der Naturwissenschaften führt zum Verstehen ihres Denkstils. Der Autor Reinhard Schulz, geb. 1951 in Bielefeld; im Anschluß an eine Berufsausbildung Studium der Biologie, Philosophie und Soziologie an der Universität Bielefeld; nach Forschungsaufenthalt an der University of California 1984 Promotion in Molekularbiologie in Bremen; 2. Staatsexamen Lehramt Gymnasien. Wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst in der Verwaltung dann am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Habilitation in Philosophie 2000; seit 1996 Geschäftsführer der Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit und seit 2001 Initiator und Leiter des fächerübergreifenden studium fundamentale.