Beschreibung
Diesen Bericht über eine schmerzhaft gescheiterte Psychoanalyse von fast elfjähriger Dauer kennzeichnen erschütternde Klage, beißende Rache, grübelndes Verstehenwollen und eine brennende Hoffnung auf Versöhnung. Er ist überdies auch die Geschichte einer Liebe, die keine Lust, kein Fest, keine Himmelsmacht war. Sie erzählt statt dessen von einer Unentrinnbarkeit, einem Verhängnis, einem Untergang. Um das Gefangensein in dieser ungeheueren Liebe geht es. Nicht die Schuld, sondern die Verstrickung in das Leben des anderen ist das Thema dieses Buches. Die beschriebene, immer tiefer werdende Verklammerung führt in eine Choreographie von Missverständnissen, die von zarten Gefühlen und der brutalen Nüchternheit in den kalten Deutungen zugleich lebt. Der Analytiker hatte den Erfolg der Therapie gewollt, aber ehe er es sich versah, kam etwas anderes ins Spiel: Zerstörung. Er glich jenem Zauberlehrling, der die Geister, die er rief, nicht mehr bändigen konnte. Diese Beschreibung einer der “scheinbar gewaltlosen Beziehungsformen, die schwer zu durchschauen und gerade deshalb so wirkungsvoll sind” (Joachim Küchenhoff), wirft schließlich das Problem einer Ethik der Trennung in verfahrenen Therapien auf. Wie notwendig die empathische und wissenschaftliche Bearbeitung dieses Themas ist, eröffnet dieses Buch. Die Autoren Margarete Akoluth, geboren 1930 in Halberstadt. Nach dem Abitur Ausbildung zur Buchhändlerin mit Abschluss in der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Tilman Moser, geb. 1938, studierte Literaturwissenschaft in Tübingen, Berlin und Paris; nach einer journalistischen Ausbildung Soziologie und Politologie in Frankfurt und Gießen. Psychoanalytische Ausbildung in Frankfurt am Sigmund-Freud-Institut. Neun Jahre Assistent und Dozent für Kriminologie und Psychoanalyse am Fachbereich Jura in Frankfurt. Seit 1978 private Praxis in Freiburg. Siegfried Bettighofer, geb. 1951, Dipl.-Psychologe und Psychoanalytiker, arbeitet in eigener Praxis. Er ist Dozent und Lehranalytiker an verschiedenen psychoanalytischen Instituten in München. Wissenschaftliche Arbeiten über Depression, Borderline-Störung und Fragen der therapeutischen Beziehung, zuletzt erschien das Buch “Übertragung und Gegenübertragung im therapeutischen Prozeß”, 3.Aufl.