Beschreibung
Das „Phänomen Wagner“, das hier aus unterschiedlichen Perspektiven schlaglichtartig beleuchtet wird, gehört zu den bedeutsamsten und folgenreichsten Erscheinungen der europäischen Kulturgeschichte der Neuzeit. Der erste Teil „Deutung“ sondiert Biographie und Werk aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln: das Leben Wagners unter dem Leitmotiv der Flucht, das Liebeserlösungs-Prinzip als dramaturgisches Grundmuster seiner Werke, der Mythos von Amor und Psyche als Grundtopos ihrer Psychologie und schließlich ihre medientheoretische Wirkungsästhetik. Der zweite Teil „Wirkung“ untersucht zunächst die ambivalenten persönlichen Wahlverwandtschaften Wagners zu Franz Liszt und Nietzsche. Die doppelgesichtige Geisteserbschaft Wagners wird schließlich exemplarisch an Thomas Mann einerseits und Hitler andererseits gezeigt. Der Autor Sven Friedrich, geb. 1963, studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Kommunikationswissenschaft in München; 1990 Magisterexamen, 1994 Promotion mit einer Dissertation über Wagner; seit 1993 Direktor des Richard-Wagner-Museums und Nationalarchivs im Haus Wahnfried, des Franz-Liszt- und Jean-Paul-Museums Bayreuth; Lehrbeauftragter für Theaterwissenschaft an der Universität Bayreuth; bei K&N Mitherausgeber der Zeitschrift „wagner spectrum“ (ab Sommer 2005).