Beschreibung
Eine Frau sieht in einem Zirkus, wie der Himmel sich öffnet und wie sich Engel hinter jeden Zuschauer stellen. Ein Mann sieht abends im Bett mit einem Mal einen Bildschirm vor sich und hört Gottes Stimme, die sagt: “Fürchte dich nicht. Hab keine Angst. Sei unbesorgt.” Solche religiöse Visionen werden oft als psychiatrische Phänomene betrachtet und entsprechend behandelt. Dass visionäres Erleben jedoch auch im spirituellen Kontext auftreten kann und Hinweise darauf bestehen, dass sie ein grosses Transformationspotential in sich bergen, wird dabei übersehen. Im vorliegenden Buch werden religiöse Visionen von PsychiatriepatientInnen und gesunden Personen hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede im visionären Erleben, aber auch im lebensgeschichtlichen Hintergrund der beiden Vergleichsgruppen, ihrem Umgang mit den visionären Erfahrungen und den darauf folgenden Veränderungen im täglichen Leben. Es wird der Frage nachgegangen, wie mit visionären Erfahrungen umgegangen werden kann und welches Potential sie in sich bergen können. Die Autorin Tanja Scagnetti-Feurer studierte Psychologie, Psychopathologie und Religionswissenschaft an der Universität Zürich. Sie arbeitet in freier Praxis als Psychologin und Körpertherapeutin.