Beschreibung
“Religion und Kunst stehen nebeneinander wie zwei befreundete Seelen, deren innere Verwandtschaft, ob sie sich gleich ahnen, ihnen doch unbekannt ist.” (Friedrich Schleiermacher) Die starke symbolische Kraft romantischer Malerei mit ihrer Neigung zur Geometrie und späten Auflösung gegenständlicher Form auf dem Wege zur Unendlichkeit führte zur neuromantischen Bewegung um 1910 mit ihren abstrakten Zielsetzungen. Der religiöse Schub war gewaltig und knüpfte, wie sich herausstellte, unmittelbar an die Romantik an: Grenzen wurden gesprengt und neue Weltentwürfe vorgetragen. Feininger, Kandinsky, Marc, Klee und Mondrian konnte man u.a. aus der Tradition verstehen, 100 Jahre vorher. Es zeigt sich, daß Mystik, Abstraktion und Transzendenz eng verschwistert waren. Der Autor Günther Stephenson (1925) legt hier nach Promotion (1945) über Meister Eckhart und früherer Tätigkeit als Bibl.direktor sein Alterswerk vor. 1995 erschien “Wege zur religiösen Wirklichkeit”. Stephenson studierte in Hamburg und Bonn Religionswissenschaft, Philosophie, Germanistik und Evang. Theologie. Forschungsschwerpunkte sind: Religionsphänomenologie, Mystik, Säkularisierung und religiöse Symbolik.