Jörg Neuenfeld

Alles ist Spiel

Zur Geschichte der Auseinandersetzung mit einer Utopie der Moderne

Erscheinungsdatum: 08.03.2005, 214 Seiten ISBN: 978-3-8260-2984-4
Fachgebiet: Band: 530
Autor*innen:Jörg Neuenfeld

24,80  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.

Beschreibung

Die Moderne erliegt seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert in immer stärkerem Maße der Faszinationskraft des Spiels, die sich nicht zuletzt in der modischen, aber indifferenten Formel ausdrückt: “Alles ist Spiel.” Die Spielkategorie dient dabei als Grundlage für die Selbstbeschreibungen moderner Gesellschaften. Ihr wird nichts Geringeres zugemutet, als eine sich ausdifferenzierende und unübersichtliche Lebenswelt in ihrer Gesamtheit zu beschreiben und noch einmal in den Griff zu bekommen. Diese Hoffnung auf gelingende Selbst- und Weltbemächtigung angesichts moderner Entfremdungserfahrungen findet sich bereits am Anfang der ästhetischen Begründung des Spielbegriffs um 1800. Dieser gewinnt seine herausragende Bedeutung gerade in Verbindung mit Identitätsstiftungsproblemen in der Moderne. Im und mit dem Spiel soll eine punktuelle Freiheitserfahrung und gelingende Ich-Konstitution erreicht werden, die Voraussetzung für ein geglücktes Weltverhältnis ist. Diese Utopie des Spiels, die ein unentfremdetes Leben verspricht, ist unlösbar mit seiner begrifflichen Erfolgs­geschichte verbunden. Die stets wiederkehrende Aktualisierung des emanzipatorischen Po­tentials macht aus dem Spielbegriff eine wichtige ideengeschichtliche Klammer, die wesentliche Konzeptionen des späten 18. Jahrhunderts noch mit Theorien der Postmoderne verbindet. Der Autor Jörg Neuenfeld, geb. 1969; Studium der Neueren deutschen Literatur, Politikwissenschaft und Publizistik an der Freien Universität Berlin; Wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem DFG-Forschungsprojekt Derealisierung und Digitalisierung und Lehrbeauftragter an der Freien Universität Berlin; Promotionsstipendiat des Landes Berlin; Veröffentlichungen u.a. zu Thomas Manns “Doktor Faustus” und zu Botho Strauß; Mitarbeit am KulturHandbuch Berlin. Geschichte & Gegenwart von A-Z; Mitherausgeber von: Phänomene der Derealisierung, Wien 1999.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten214
Erscheinungsdatum08.03.2005
ISBN978-3-8260-2984-4   //   9783826029844
EinbandartBroschiert / Geheftet
SpracheDeutsch
Hochschulschrift02
HochschuleFreie Universität Berlin
Hochschulschrift Jahr2003
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Neuenfeld, Jörg