Beschreibung
Das Buch ist die erste ausführliche philosophische Auseinandersetzung mit Arendts Analyse des Holocaust in deutscher Sprache. In sechzehn selbstständigen und zusammenhängenden Aufsätzen folgt Peter Trawny der Erkenntnis der Denkerin, daß der Massenmord am jüdischen Volk “nicht vom Mond importiert” wurde, sondern in der Mitte einer Welt geschah, deren Grundlagen als Elemente der Moderne zu verstehen sind. Der Autor macht nicht nur deutlich, wie sich Arendts Denken in Kontexten mit anderen Philosophen des Zwanzigsten Jahrhunderts wie Heidegger, Jaspers, Adorno, Habermas und vor allem Lévinas befindet, sondern er zeigt, wie philosophische Texte Platons über Aristoteles bis zu Hobbes, Kant, Hegel und Nietzsche zur Auslegung des Holocaust hinzugezogen werden können. Zudem entfaltet er ein kulturhistorisches Panorama, zu dem auch ein Soziologe wie Max Weber gehört oder Dichter wie Kafka und Celan berücksichtigt werden. Der Autor Peter Trawny ist Privatdozent an der Universität Wuppertal. Bei K&N bereits erschienen: Die Zeit der Dreieinigkeit. Untersuchungen zur Trinität bei Hegel und Schelling (2002); Heidegger und Hölderlin oder der Europäische Morgen (2003)