Beschreibung
Dem vorliegenden Band liegt als Leitidee die Ablösung des mittelalterlichen aristotelisch-ptolemäischen Weltbildes durch das kopernikanische und schließlich durch das neuzeitliche ,mechanistische’ Weltbild zugrunde. Dieser Vorgang ruft eine fundamentale Erschütterung des bisher religiös, theologisch oder philosophisch begründeten Selbst- und Wirklichkeitsverständnisses hervor, die sich ausgesprochen oder unausgesprochen in zahlreichen Gedichten des im Titel genannten Zeitraumes widerspiegelt. Ihnen gemeinsam ist die Suche des Menschen nach einem umfassenden, transzendental oder metaphysisch fundierten ,Sinn’ der Welt, seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts aber auch die Artikulation seiner radikalen Distanzierung von einer ihm zunehmend fremd und sinnleer erscheinenden Wirklichkeit. Diese Suche basiert zunächst noch auf der Überzeugungskraft des tradierten christlichen Weltbildes, danach auf dem der ästhetischen Anschauung innewohnenden Sinnvertrauen und zu guter Letzt allein auf der Freiheit des aus allen religiösen und metaphysischen Bindungen emanzipierten Subjekts. Die Autoren Josef Billen ist Professor a.D. für Deutsche Sprache und Literatur der Universität Münster. Friedhelm Hassel ist Studiendirektor a.D. und Fachleiter für Deutsch am Studienseminar.