Beschreibung
Die vorliegende Studie verknüpft die Gedanken, daß James Joyces Finnegans Wake zum einen metafiktional sich selbst, d.h. seine poetologische Ausnahmestellung und seine eigene Entstehungsgeschichte, reflektiert und daß es zum anderen den weiblichen Charakteren einen ganz besonderen Stellenwert gibt. Es wird dargelegt, daß die offen angelegten Charaktere Anna Livia, Kate, die Waschfrauen und Issy aller zeittypischen Marginalisierung des Weiblichen zum Trotz im fiktionalen Schaffensprozeß eine zentral innovative Funktion zugewiesen bekommen, da sie aktiv am fiktionalisierten Schreibprozeß teilnehmen und ihnen dabei gerade diejenigen Eigenschaften und Tätigkeiten zugeordnet werden, die auf die experimentellen und multisensorisch angelegten Merkmale des Werkes verweisen.
Die Autorin:
Catrin Siedenbiedel (*1971) hat an der Universität Kassel und der University of Edinburgh Angli-stik und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien studiert und am Fachbereich Anglistik promoviert. Dafür recherchierte sie an der University of Miami und in der Zürcher James Joyce Stiftung. Sie unterrichtet seit 2003 als Studienrätin am Hessenkolleg Kassel.