Martin Beyer

Das System der Verkennung

Christa Wolfs Arbeit am Medea-Mythos

Erscheinungsdatum: 28.11.2006, 280 Seiten ISBN: 978-3-8260-3376-6
Fachgebiet: Band: 590
Autor*innen:Martin Beyer

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Beschreibung

Christa Wolf hat, auf den ersten Blick, in ihrem Roman Medea. Stimmen die Kernelemente des Mythos umgekehrt. Hier ist Medea nicht die Rasende, die aus Eifersucht ihre Kinder und ihre Rivalin Glauke ermordet. In Wolfs Fassung werden der kolchischen Königstochter in einem machtpolitisch motivierten Intrigenspiel diese Verbrechen lediglich nachgesagt. Medea wird zur Kindsmörderin ‚gemacht’, sie muss eine Sündenbockrolle und somit die Verantwortung für die Fehlleistungen der politischen Machthaber in Korinth übernehmen. Dieser gesamte Prozess lässt sich als ein System der Verkennung beschreiben, der Sündenbockmechanismus generiert den Mythos der kindsmordenden Furie, als die uns Medea in den zahlreichen Überlieferungen des Stoffes begegnet. Nach einer Diskussion literaturwissenschaftlicher Mythosforschung gilt es, dieses System und die daraus resultierende textimmanente Mythengenese in einem methodischen Dreischritt (Foucault, Girard, Lotman) zu analysieren, um von diesem Ausgangspunkt aus zu weiterführenden Fragestellungen zu gelangen, die nicht nur die politische Diskussion um Christa Wolf betreffen, sondern auch das Gesamtwerk der Autorin in den Fokus rücken. Der Autor Martin Beyer, geb. 1976, Studium der Germanistik und Philosophie in Bamberg. Promotion 2005 bei Professor Dr. Wulf Segebrecht mit vorliegender Arbeit. Seit 2002 Lehrbeauftragter in Bamberg.

Zusätzliche Information

Gewicht0,54 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten280
Erscheinungsdatum28.11.2006
ISBN978-3-8260-3376-6   //   9783826033766
SpracheDeutsch
Hochschulschrift02
HochschuleUniversität Bamberg
Hochschulschrift Jahr2005
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Beyer, Martin