Hektor Haarkötter

Nicht-Endende Enden

Dimensionen eines literarischen Phänomens

Erscheinungsdatum: 22.01.2007, 388 Seiten ISBN: 978-3-8260-3389-6
Fachgebiet: Band: 574
Autor*innen:Hektor Haarkötter

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Beschreibung

“Begin at the beginning”, sagt der König zu Alice, die sich im Wunderland zurecht finden will, “and then go on till you come to the end: then stop”. Im Wunderland literarischer Erzählungen ist es nicht so einfach, zu einem Ende zu kommen. Daß wir uns am Schluß der Geschichte andere Geschehensabläufe mit anderen Konsequenzen vorstellen können, daß gängige Schlußwendungen wie das happy end (oder ähnlich die Katastrophe) nicht irreversible Konzepte darstellen, macht schon deutlich, daß das Ende der Geschichte nicht endgültig ist. Die vorliegende Studie identifiziert dieses literarische Phänomen als “nicht-endendes Ende”. Anhand von erzählenden Texten Kleists, Jean Pauls und Kafkas, aber auch von “Groschenromanen” der Jerry Cotton-Reihe sowie Computer-Hypertexten und “Interfiction” werden verschiedene Typen und Funktionsweisen der nicht-endenden Enden entwickelt, insbesondere das peripetetische, das elliptische, das fragmentarische und das serielle Ende. Die im engeren Sinne erzähltheoretische Fragestellung hat aber noch weitere und vielleicht folgenschwerere Implikationen: Als Finale markiert ein vordergründig erzähltechnisches Manöver wie das “Zu-Ende-bringen” eine Finalität, die die reine Ablauf- oder Sukzessionsstrategie des Erzählens transzendiert. Das “Ende” mutiert zu einem hermeneutischen Fixpunkt, ohne den ein wie auch immer geartetes “Verstehen” des narrativen Textes nicht möglich scheint. Das “Ende” wird zum Anfangspunkt eines mentalen Prozesses, der noch über den Akt der Lektüre hinaus geht, ihn ergänzt, ihn abschließt und ihn überhöht. Das Nicht-Endende hat darum erhebliche Konsequenzen auch für Hermeneutik und Medientheorie und lässt am Ende Rückschlüsse auf die Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen der Literatur zu. Der Autor Micha Hektor Haarkötter hat in Rom, Düsseldorf und Göttingen Deutsche Philologie, Philosophie, Geschichte, Soziologie und Theologie studiert. Er lebt als Fernsehjournalist und Freier Autor in Köln, ist Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität Wuppertal und hat als Musiker den Kölner “Immigrantenstadl” gegründet.

Zusätzliche Information

Gewicht0,71 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten388
Erscheinungsdatum22.01.2007
ISBN978-3-8260-3389-6   //   9783826033896
SpracheDeutsch
Hochschulschrift02
HochschuleUniversität Göttingen
Hochschulschrift Jahr2004
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Haarkötter, Hektor