Beschreibung
Der Begriff des Lernens hat Konjunktur. Entgegen der zeitgemäßen Rede eines in sich selbst kreisenden „Lernen des Lernens“ thematisiert der vorliegende Band den Begriff des Lernens jedoch in der Verquickung mit seinen Phänomenen. Ein solcher Zugriff geht von der Voraussetzung aus, dass Lernen ein nicht zu vereinheitlichender, in pluraler Ausgestaltung sich vollziehender Prozess ist, dem sich zu nähern es eines theoretischen Instruments bedarf, das der Multidimensionalität der Phänomene gerecht wird.Das Werkzeug, das sich hierzu anbietet, sind die sprachphilosophischen Überlegungen Ludwig Wittgensteins. Seine Annahme, dass es ob der Mannigfaltigkeit der sprachlichen Verwendungen ein Trugschluss sei, Sprache auf einen Wesenskern zu reduzieren, lässt sich auf das Lernen übertragen: Auch hier geht es nicht um einen wesensbestimmenden Kern, sondern um die Wahrung der verschiedenen Verwendungsformen des Begriffs des Lernens. Die „schwankende Evidenz“, von der Wittgenstein in seinen späten Schriften spricht, wird somit auch für das Lernen geltend gemacht. Barbara Platzer ist wissenschaftliche Mitarbeitrin am Fachbereich Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Verbindung von Pädagogik und Philosophie, insbesondere der Sprachphilosophie und Phänomenologie.