Beschreibung
In diesem Buch wird der Versuch unternommen, den ethnologisch-feministischen Diskurs in Barbara Frischmuths Romanen zu veranschaulichen und die Bedeutung der Autorin in einer multikulturellen Dimension in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (vor allem der neunziger Jahre) zu betonen. Frischmuths Werke machen verschiedene Formen von kulturellen Fremdheiten lesbar und verweisen auf den strukturellen Zusammenhang von Frauen und Fremden, von Weiblichkeit und Fremde. Die ausgewählten Romane (Das Verschwinden des Schattens in der Sonne – 1973, Die Schrift des Freundes – 1998, Die Entschlüsselung – 2001, Der Sommer, in dem Anna verschwunden war – 2004) sind Beispiele für Überschneidungen von kultureller und sexueller Differenz und verdeutlichen, dass die Frage nach der geschlechtlichen Semantisierung postkolonialer Beziehungen in das Zentrum des postkolonialen Diskurses und postkolonialer Literatur führt. Die Autorin Andrea Horváth, studierte Germanistik, Roma-nistik und Niederlandistik in Ungarn. Zurzeit arbeitet sie als Assistentin im Institut für Germanistik an der Universität Debrecen. Forschungs-schwerpunkte: Gender Studies, Postkolonialismus sowie generelle Subjekt- und Identitätstheorien.