Beschreibung
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem bisher kaum beachteten Thema der Künstlerinnenentwürfe in der deutschen Literatur. Ist das romantische Künstlerbild als das Grundmodell für den literarischen Heldentypus des „Künstlers“ schlechthin mit einer androzentrischen Geschlechterordnung verknüpft, stellen sich Künstlerinnenbiographien von Gegenwartsautorinnen (Christa Wolf, Ginka Steinwachs, Elfriede Jelinek) als kritische Abrechnung mit der angeblichen „Unvereinbarkeit von weiblichem Geschlecht und Kreativität“ dar. Das Hauptinteresse der Analyse richtet sich demnach sowohl auf deren Auseinandersetzung mit den männlichen „Mythen“ (R. Barthes) um Künstler und Kreativität als auch auf die weiblichen Gegenkonzepte. Dabei werden Themen wie „Künstlerliebe“, Autorschaft, Androgynie, Maskerade, Genie und Wahnsinn sowie die Analogie zwischen Körper und Musikinstrument auf die Genderspezifik hin untersucht.