Beschreibung
Es war Friedrich Nietzsche, dem wir es verdanken, erstmals die Ahnung verbreitet zu haben, dass es über den Menschen hinaus gehen könnte, dass er nicht – wie er bis dahin dachte – Krone und Schlusspunkt der Schöpfung sei. Die modernen Anthropotechniken verifizierten diese Ahnung. Der erste Teil des Buches geht der Frage nach, wie es geschehen konnte, dass sich der Mensch über seine Körper- und Artgrenzen hinaus mit der Maschine synthetisieren konnte, dass er bereit war, Teile von Maschinen, anderen Menschen oder gar Tieren in seinen Körper aufzunehmen, um damit zu einem Hybriden zu werden. Die Aufsehen erregende These dieses ersten Teils des Buches ist, dass die Folgen dieses Menschenbildes erst Jahrhunderte später sichtbar werden konnten. Der zweite Teil widmet sich der Beschreibung und Deutung von aktuellen Techniken und Produkten des genetischen Designs wie dem grün fluoreszierenden Kaninchen Alba, der Schaf-Ziege-Chimäre Geep und anderen seltsamen, erinnernden neuen Wesen, die nicht mehr dem natürlichen Kategorienkanon zugeordnet werden können. Vor diesem Horizont wird auch die Frage des genetischen Übermenschen skizziert, d.h. eines Menschen, dessen Ursprungsnatur durch die Hinzufügung von artfremden Gentexturen künstlich erweitert wurde und dessen entelechische Transparenz dazu führen wird, seinen Krankheitsverlauf und sein Todesdatum exakt vorauszusagen. Können wir uns einen solchen „Menschen“ wirklich als einen glücklichen vorstellen?