Beschreibung
Die Aristophanesrede (Platon, Symposium 189c2-193d5) stellt eine Art Vexierbild dar. Es handelt sich um eine Scherzlobrede – ein sich durch seine Virtuosität und durch seinen unwahrscheinlichen, absonderlichen, ja skurrilen Charakter auszeichnendes Pasticcio, welches vor der überspanntesten Phantastik nicht zurückweicht. Sie erweckt aber zugleich den Eindruck, auf rätselhafte Weise „ins Schwarze zu treffen“ und gewisse Hauptzüge unserer Wesensart in einer faszinierenden Arabeske zusammenzufassen. Die vorliegende Untersuchung versucht, den Hintergrund, die Grundbegriffe, die Struktur der Aristophanesrede und nicht zuletzt auch den phänomenalen Befund zu erörtern, auf den sich die von Aristophanes dargelegte Auffassung unserer Wesensart berufen kann. Der Autor M. Jorge de Carvalho, Professor für Philosophie an der “Universidade Nova de Lisboa”. Forschungsschwerpunkte: Antike Philosophie, Deutscher Idealismus, Phänomenologie, Ontologie, Philosophische Anthropologie. Veröffentlichungen zu Platon, Aristoteles, der Stoa, Kant, Fichte, Kierkegaard und Heidegger.