Beschreibung
Der Traum ist eine der Konstanten im Werk Ingeborg Bachmanns. Von der frühen Prosa bis hin zum Spätwerk – immer wieder finden sich Texte, die traumartig gestaltet sind oder in denen nächtliche Traumerlebnisse dargestellt und erörtert werden. Die vorliegende Studie erschließt erstmals die semantischen sowie gestalterischen Prinzipien dieser Traumdichtungen. Ausgehend von detaillierten Einzeltextanalysen, etwa des bekannten Traumkapitels im Roman Malina, ermittelt Christine Steinhoff in Bachmanns Prosa eine werkübergreifende, an bestehende Traumdiskurse anknüpfende Traumpoetologie. Als Kernstück dieser Poetologie erweist sich die Vorstellung, im Traum und in dessen literarischer Nachahmung könnten endlich die Grenzen des Sagbaren überwunden werden. Es zeigt sich, dass Ingeborg Bachmann in ihren poetischen Traumnachbildungen das einzufangen sucht, was jenseits der Darstellbarkeit liegt: die „unverlautbare chaotische Wirklichkeit“ (Ingeborg Bachmann: Das Buch Franza). Die Autorin Christine Steinhoff, Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, studierte Anglistik und Germanistik in Bonn, Oxford und Heidelberg und war im Anschluss als Mitarbeiterin beim interdisziplinären Forschungsprojekt Überzeugungsstrategien an der Universität Heidelberg tätig. Sie arbeitet als Redakteurin beim Bildungshaus Schulbuchverlage in Braunschweig. Sie veröffentlichte Aufsätze zu Katherine Mansfield, Ingeborg Bachmann und Gottfried Benn und verfasste Artikel für das Killy Literaturlexikon.