Beschreibung
Der Begriff Regietheater ist aus der Debatte über den Stellenwert von Inszenierungen nicht mehr wegzudenken. Er ist ein Begriff, der eine Kontroverse anzeigt und bevorzugt Verwendung findet, wenn ein Dramentext in einer stark zusammengestrichenen und umgeschriebenen Spielfassung auf die Bühne gebracht wird. Der Gebrauch des Begriffs zeigt deutlich, dass er einerseits als Container für all das dient, was auf der Bühne für schlecht befunden wird, andererseits aber auch eine Form der Auseinandersetzung mit Dramentexten bezeichnet, durch welche die Aufgabe des Theaters und die Rolle des Zuschauers zur Diskussion gestellt werden. O. Gutjahr: Spiele mit neuen Regeln? Rollenverteilungen im Regietheater – G. Heeg: Die Zeitgenossenschaft des Theaters – Ch. Balme: Werktreue: Zum Aufstieg und Niedergang eines fundamentalistischen Begriffs – U. Khuon: Abhängigkeiten im Regietheater. Über Regisseure, Schauspieler und theatralische Lügen – Ch. Schmidt: Geist, der stets bejaht. Regietheater in der Konsensfalle – T. Briegleb: Wer anständiges Theater will, soll ins Kino gehen. Ein Plädoyer für die komplexe Narration – B. Stegemann: Vom Nutzen und Nachteil der Kritik für das Regietheater – S. Anders: Mitte – Rampe – Vorn. Über Zuschauerreaktionen auf Thalheimer-Inszenierungen – A. Kriegenburg: »Figuren, die es nicht schaffen, ihre Phantasie und Lebenszeit zu verkaufen«. Ein Interview – Th. Ostermeier: »… die Selbstbefreiung des Regietheaters von Moden«. Ein Interview – N. Stemann: »Irgendwas zwischen Fernsehen und Leben«. Ein Interview. – M. Thalheimer: »… diese Arbeit am pulsierenden Zentrum der Stücke«. Ein Interview Die Herausgeberin Ortrud Gutjahr ist Professorin für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.