Beschreibung
Das Verlangen Schönes wahrzunehmen, zu konsumieren, zu besitzen, gehört zu den Wesensmerkmalen der Menschengattung. Welche Vorformen dieses Bedürfnis im Prozeß der Menschwerdung durchlaufen haben mag – geschichtlich greifbar wird es mit den ersten Spuren menschlichen Herstellens von Schönem: mit dem Auftreten von Kunst (Werkzeugverzierung, Höhlenmalerei, Kleinplastik). Die reiche Geschichte der Kunst umfaßt bereits Jahrzehntausende; doch lange blieb der Umgang mit Schönem über die Kunst etwas Außeralltägliches, Seltenes, oft sozial Exklusives. Das änderte sich, als mit der ,industriellen Revolution‘ das 18./19. Jahrhunderts Schönes auch technisch produzierbar und reproduzierbar wurde. Das Alltagsleben in den Wohlstandszonen der Erde wurde seitdem für die meisten Menschen zunehmend ästhetisiert, vor allem durch Massenmedien, Warenwerbung und technisches Design. Die Beiträge des Buches beschäftigen sich mit zentralen Faktoren dieser Alltagsästhetisierung sowie mit ihrer Bedeutung für eine Kunst, die sich nicht in das Moden- und Interessenkarussell der Werbung einspannen lassen will. Der Autor Studium der Philosophie, Germanistik und Geschichte in Bonn und Freiburg i.Br.; 1960 Promotion in Freiburg; 1969 Habilitation für Philosophie an der Universität Karlsruhe (TH); 1974-1993 Professor für Philosophie ebendort.