Beschreibung
Seit der unmittelbaren Nachkriegszeit prägt das Medium Film maßgeblich das Bild, das sich die deutsche und französische Gesellschaft von der häufig als traumatisch erlebten Geschichte von Holocaust und Kollaboration macht. Aufbauend auf Forschungen zum kollektiven Gedächtnis verfolgt die vorliegende Arbeit in interkulturell-vergleichender Perspektive die Entwicklung der filmischen Erinnerungskulturen in beiden Ländern. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf dem populären Kino, das hinsichtlich seiner Bemühungen um historische Authentizität und der Darstellung von Alterität analysiert wird, in der sich die interkulturelle Dimension des Gedächtnisses widerspiegelt. Ergänzend greift eine Analyse der Rezeption der Filme in beiden Ländern den im Zentrum stehenden Blick des Anderen auf eine neue Weise auf. Die Arbeit geht somit Fragen nach den spezifischen Darstellungsmöglichkeiten des Films als Gedächtnismedium nach und erweitert durch die interkulturelle und komparatistische Perspektive den Blick auf das häufig im nationalen Rahmen diskutierte Thema Gedächtnis und Erinnerung. Der Autor Christoph Vatter studierte Romanistik, Interkulturelle Kommunikation und Deutsch als Fremdsprache in Saarbrücken und Québec/Kanada. Er arbeitet im Bereich Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Universität des Saarlandes.