Beschreibung
In einer Zeit der virulenten Standardisierung, der Qualitätssicherung, der Frage nach der Effizienz des Bildungssystems und Ökonomisierung von Bildungsprozessen gilt die Auseinandersetzung mit pädagogischen Auffälligkeiten fast als anachronistisch. Im auffälligen Verhalten wird nicht die Komplexität der pädagogischen Situation, sondern vorrangig die pathologische Abweichung erblickt. Der Band will derartigen Verkürzungen der Problematik entgegenwirken Einleitung – A. Dörpinghaus: 1. Pathologisierungen schulischen Verhaltens. Über die biopolitische Umschrift pädagogischer Deutungsmuster. Ein Essay – W. Müller: 2. Vom Wandel der Disziplinierungstechniken gegenüber Verhaltensauffälligkeiten in der „Neuen Leistungskultur“. Oder: „Es gibt keine vollkommenere Unterwerfung als die, die den Schein der Freiheit wahrt“ (J.J. Rousseau) – A. Nießeler: 3. Übung der Aufmerksamkeit – Schulung des Blickes – Disziplinierung des Subjektes – I. K. Uphoff: 4. Die Professionalisierung des Lehrerberufs – oder: Vom pädagogischen Umgang mit Auffälligkeiten – M. Erhardt: 5. Das pädagogische Ethos des Lehrers als Grundlage für den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern – Autorenverzeichnis Die Herausgeber Andreas Nießeler (Grundschuldidaktik), Ina Katharina Uphoff (Allgemeine Erziehungswissenschaft), Matthias Erhardt (Schulpädagogik) lehren an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Institut für Pädagogik.