Beschreibung
Was zeichnet unsere menschliche Erfahrung der Zeit und den Umgang mit ihr aus? Welche konstitutiven Merkmale hat eine Erzählung? Was heißt es, eine Geschichte zu erzählen? In welchem Verhältnis stehen Erzählung und menschliche Zeiterfahrung zueinander? Inwiefern tragen Erzählungen zu unserem geschichtlichen Selbstverständnis, zu unserer Identität, bei? – Die Fragen stehen im Mittelpunkt der philosophisch-literaturwissenschaftlichen Untersuchung, in der das dreibändige Werk „Zeit und Erzählung“ des französischen Philosophen und Literaturtheoretikers Paul Ricœur analysiert wird. Nachgezeichnet und erörtert wird Ricœurs Kardinalthese, nach der ein korrelatives Verhältnis bestehe zwischen menschlicher Zeiterfahrung und dem Erzählen. Vor diesem Hintergrund wird der Stellenwert der narrativen Identität betrachtet,das heißt die existentielle Funktion – historischer wie fiktionaler – Erzählungen in Bezug auf das menschliche Selbst- und Weltverständnis im Kontext von Kultur und Geschichtlichkeit. Der Autor Stefan Scharfenberg studierte Philosophie, Deutsch und Erziehungswissenschaften (Lehramt allgemeinbildende Schulen), promovierte über „Narrative Identität im Horizont der Zeitlichkeit. Zu Paul Ricœurs „Zeit und Erzählung“, arbeitet als Gymnasiallehrer in Norderstedt und lebt in Hamburg.