Beschreibung
Können Computer Bewusstsein entwickeln? Können sie Sprache verstehen – und nicht nur Sprachverständnis simulieren? John Searle versucht in seinem Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers diese Fragen zu beantworten: Er versetzt sich selbst in die Lage eines Computers, führt ein Programm zum Verständnis chinesischer Sprache aus – und versteht dadurch doch kein Chinesisch. Alle anspruchsvolleren Ansätze der Künstlichen Intelligenz hält er damit für endgültig widerlegt. In den drei Jahrzehnten seiner Diskussion hat sich das Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers zu einem der prominentesten Argumente in der Künstlichen Intelligenz und Philosophie des Geistes entwickelt. Obwohl Hunderte Aufsätze die grundlegende Struktur oder einzelne Details des Arguments kritisiert haben, wird es nach wie vor als Standardeinwand gegen die Möglichkeit computationaler Intelligenz eingesetzt. Die vorliegende Arbeit gibt einen weiträumigen Überblick über das Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers und die diesem zugrunde liegende Frage, ob Computer prinzipiell zu Bewusstsein und Sprachverständnis fähig sind. Der Autor Martin Dresler hat in Bochum und München Philosophie, (Bio-)Psychologie und Mathematik studiert und in München und Marburg promoviert. Derzeit forscht er am Münchener Max-Planck-Institut für Psychiatrie über den Zusammenhang von Schlaf- und Gedächtnisprozessen.