Beschreibung
Kapitalismuskritik schien aus der Mode gekommen zu sein, nachdem sie in den sechziger und siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts die öffentlichen und auch die geisteswissenschaftlichen Debatten beherrscht hatte. Doch im Gefolge der Heuschreckendebatte und der Finanzmarktkrise ist sie zurückgekehrt, überdies nun endlich auch als wissenschaftliches Untersuchungsobjekt. Das vorliegende, interdisziplinär ausgerichtete Buch beschreibt die Kapitalismuskritik erstmals als eigenständige Textsorte. Diese Geschichten gleichen sich in ihrer formalen Anlage, unterscheiden sich jedoch in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung. Es entsteht ein Panorama der Spielarten von Kapitalismuskritik im 19. Jahrhundert mit ihrem Nachhall in der Gegenwart. Den viel interpretierten Werken von Marx, Nietzsche und Mann werden nicht nur neue Gesichtspunkte hinsichtlich der sie verbindenden Textsorte abgewonnen; vielmehr wird eine unbegreiflicherweise bestehende Lücke in der deutschsprachigen Forschung geschlossen: nämlich die ausdrückliche und alleinige Theoretisierung und Historisierung der Kapitalismuskritik, das erstmalige Beschreiben dieser Kritik, ihres Kontextes und ihres Textes in Theorie und Praxis. Der Autor Peter Schallmayer studierte Germanistik, Anglistik, Journalismus und Technik der elektronischen Medien an den Universitäten Karlsruhe, Klagenfurt, Kingston (Kanada) und Freiburg.