Ortrud Gutjahr (Hrsg.), Stefan Hermes (Hrsg.)

Maskeraden des (Post-)Kolonialismus

Verschattete Repräsentation ,der Anderen' in der deutschsprachigen Literatur und im Film

Erscheinungsdatum: 01.01.2012, 368 Seiten ISBN: 978-3-8260-4090-0
Fachgebiet: Reihe: Interkulturelle ModerneBand: 2

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Beschreibung

Die inszenierte Unter-Repräsentation und Verschattung ‚der Anderen‘ kann als ein grundlegendes Kennzeichen der Literatur gelten, die im Zuge der deutschen Kolonialbestrebungen in Afrika, der Südsee und China verfasst wurde. Die Kolonisatoren werden als individualisierte Figuren gezeichnet, während die Kolonisierten als amorphe Masse erscheinen. Diese Inszenierung der indigenen Bevölkerung als blass bleibender Hintergrund für die Problematiken der ,Weißen‘ setzt sich in zahlreichen Romanen, die nach dem Ende der Kolonialzeit entstanden sind, wie auch in Filmen bis heute fort: Auf dem Schauplatz (post-)kolonialer Verhandlungen werden ‚die Anderen‘ in den Blick gehoben und zugleich abgeschattet. Die Beiträge des Bandes gehen dieser Form der Maskerade als komplexem Verfahren der Verbergung von Angst, Aggression und Begehren nach, um Aufschluss darüber zu gewinnen, mit welchen Strategien kulturspezifische Differenzzuschreibungen und hegemoniale Positionierungen legitimiert werden. Dabei stellt sich die Frage, in welcher Hinsicht durch die Veränderung (post-)kolonialer Diskursformationen ‚die Anderen‘ in ein neues Licht gerückt und Prozesse der (Selbst-)Demaskierung angestoßen werden. O. Gutjahr / S. Hermes: Maskeraden des (Post-) Kolonialismus. Einleitung – B. Kundrus: Spurensuche. Der deutsche Kolonialismus in kulturgeschichtlicher Perspektive – O. Gutjahr: Koloniale Interkulturalität. Vom ,Tropenkoller‘ und den Maskeraden der Fremdzuschreibung im Werk Frieda von Bülows – M. Brehl: ,Grenzläufer‘ und ,Mischlinge‘. Abgrenzung und Entgrenzung kollektiver Identitäten in der deutschen Kolonialliteratur – S. Benninghoff-Lühl: Die Masken des schwarzweiß-roten Todes. Verlebendigungen in der frühen deutschen Kolonialliteratur und in Thomas Pynchons V. – A. Honold: Menschenfresser und Hungerkünstler. Schaustellungen des Fremden in der deutschen Kolonialzeit – K. R. Scherpe: Szenarien des Kolonialismus in den Medien des deutschen Kaiserreichs – A. Dunker: „Durch die Wüste undsoweiter“. Orient, Orientalismus und der deutsche Kolonialismus der Phantasie – C. Weller: Liebe und Arbeit. Zu Überfluss und Mangel im pazifischen Beziehungsgeflecht – Y. Lü: Authentizität und Maskerade. Erzählstrategien in China-Romanen Paul Lindenbergs – S. Hermes: ,Leere Räume‘ – ,treue Neger‘. Der literarische Kolonialrevanchismus in der Weimarer Republik und im ,Dritten Reich‘ – M. Holdenried: Neukartierungen deutscher Kolonialgebiete. Postkoloniale Schreibweisen in Uwe Timms Roman Morenga – H. Bay: Vom Waterberg nach Auschwitz? Kolonialkrieg in der Gegenwartsliteratur – W. Struck: Reenacting Colonialism. Die Wiederkehr des Kolonialismus als Melodram – E. Annuß: Für immer unser Afrika. Zur neokolonialen Modernisierung des deutschen Heimatfilms. Die Herausgeber Ortrud Gutjahr ist Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Stefan Hermes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsschwerpunkt Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.

Zusätzliche Information

Gewicht0,68 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten368
Erscheinungsdatum01.01.2012
ISBN978-3-8260-4090-0   //   9783826040900
EinbandartBroschiert / Geheftet
SpracheDeutsch
ReiheInterkulturelle Moderne
Reihe Nr.2
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Gutjahr, Ortrud

Hermes, Stefan