Beschreibung
Johann Ernst Altenburgs berühmte ‚Trompetenschule‘ gilt als wichtigste Quelle zum barocken Trompeterwesen. Ihre vermutete geistige Nähe zu den großen Lehrwerken der Zeit – etwa Leopold Mozarts Gründliche Violinschule – verstellte bisher den Blick auf bedeutende Aspekte des Werks. Ungeahnt reiche Informationen enthüllt das Buch weniger als Instrumentallehrwerk denn als kulturhistorische Quelle, deren Relevanz weit über musikalische Fragen hinausgeht. Scheinbare Nebensächlichkeiten entpuppen sich als wichtige Hinweise auf Welt- und Musikkonzepte des Autors und geben Anlass manch langgehegtes Selbstverständnis zu hinterfragen, manch Missverständnis auszuräumen. Am Schnittpunkt von Musik und Politik entsteht das faszinierende Bild einer Repräsentationskunst, mit der die Trompeter als tönende Vertreter weltlicher Herrschaft ins Zentrum frühneuzeitlicher Machtgenese gerieten und gegen deren Verschwinden Altenburg vehement anschrieb. Der Autor Lars E. Laubhold arbeitet nach langjähriger Tätigkeit als Musikinstrumentenmacher und -restaurator (u. a. für die Streitwieser Foundation) heute als Musikhistoriker in Salzburg. 2000-2005 war er freier Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Salzburger Musikgeschichte. Derzeit ist er an einem Forschungsprojekt am Dommusikarchiv Salzburg beteiligt.