Lars Niehaus

Das Problem der Moral

Zum Verhältnis von Kritik und historischer Betrachtung im Spätwerk Nietzsches

In der „Genealogie der Moral“ nimmt Friedrich Nietzsche eine radikale Kritik der abendländisch-christlichen Moralvorstellungen in Angriff: der Wert dieser Werte soll infrage gestellt werden. Zur Voraussetzung hat eine solche Kritik der Werte eine historische Betrachtung der Moral, die Kenntnis darüber verschafft, unter welchen Umständen besagte Werte einstmals entstanden sind. Allerdings ist Nietzsches Engführung von Moralkritik und Moralgeschichte schwer verständlich, denn auf den ersten Blick kann man den Wert moralischer Überzeugungen auch dann prüfen, wenn man keine Kenntnis von der Geschichte dieser Überzeugung hat: wie es dazu kam, sie als wertvoll zu erachten. Fragen nach dem Wert eines Gegenstandes scheinen in eine andere Richtung zu weisen, als Fragen nach der Geschichte eben dieses Gegenstandes – um so mehr, da Nietzsche selber an einer exponierten Stelle innerhalb der „Genealogie der Moral“ eben jenen Unterschied zwischen Wert- und Herkunftsfragen herausstellt. (II, 12) Wie aber kann er dann behaupten, für eine Kritik der Moral seien Kenntnisse der Moralgeschichte unabdingbar? Auf diese Frage versucht die vorliegende Arbeit eine Antwort zu finden, um darauf aufbauend den Gehalt der Nietzscheanischen Moralkritik zu erfassen.

Erscheinungsdatum: 01.10.2009, 100 Seiten ISBN: 978-3-8260-4132-7
Fachgebiet: Reihe: Nietzsche in der Diskussion
Autor*innen:Lars Niehaus

19,80  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.

Beschreibung

In der „Genealogie der Moral“ nimmt Friedrich Nietzsche eine radikale Kritik der abendländischchristlichen Moralvorstellungen in Angriff: der Wert dieser Werte soll infrage gestellt werden. Zur Voraussetzung hat eine solche Kritik der Werte eine historische Betrachtung der Moral, die Kenntnis darüber verschafft, unter welchen Umständen besagte Werte einstmals entstanden sind. Allerdings ist Nietzsches Engführung von Moralkritik und Moralgeschichte schwer verständlich, denn auf den ersten Blick kann man den Wert moralischer Überzeugungen auch dann prüfen, wenn man keine Kenntnis von der Geschichte dieser Überzeugung hat: wie es dazu kam, sie als wertvoll zu erachten. Fragen nach dem Wert eines Gegenstandes scheinen in eine andere Richtung zu weisen, als Fragen nach der Geschichte eben dieses Gegenstandes – um so mehr, da Nietzsche selber an einer exponierten Stelle innerhalb der „Genealogie der Moral“ eben jenen Unterschied zwischen Wert- und Herkunftsfragen herausstellt. (II, 12) Wie aber kann er dann behaupten, für eine Kritik der Moral seien Kenntnisse der Moralgeschichte unabdingbar? Auf diese Frage versucht die vorliegende Arbeit eine Antwort zu finden, um darauf aufbauend den Gehalt der Nietzscheanischen Moralkritik zu erfassen. Der Autor Lars Niehaus hat in Bielefeld, Gießen und Coleraine Philosophie und Anglistik studiert. Er arbeitet als Studiengangskoordinator an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Zusätzliche Information

Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten100
Erscheinungsdatum01.10.2009
ISBN978-3-8260-4132-7   //   9783826041327
SpracheDeutsch
ReiheNietzsche in der Diskussion
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Niehaus, Lars