Beschreibung
In einem seiner Aufsätze hat M. Foucault behauptet, daß der Satz des Kreters, der sagt, alle Kreter seien Lügner, dem Gesang der Sirenen gleiche. Die dekonstruktive Begriffsgeschichte des Paradoxon geht dieser These durch einen philosophiegeschichtlichen Rückgang auf die Antike durch Lektüren nach, indem sie einerseits den Sirenen bei Blanchot, Adorno/Horkheimer und Platon Gehör verschafft und andererseits den Spuren des ‚Lügners‘ bei Russell, Wittgenstein, Benjamin, Kant und Aristoteles folgt, um den Zusammenhang von Mythos und Kunst, Logik und Schein und Metaphysik und Widerspruch herzustellen. Bisher ist das Paradoxon vor allem als ein Problem der Logik betrachtet worden. Die Untersuchung zeigt, daß ein Dialog zwischen Künsten und Wissenschaften notwendig ist, um dem Paradoxon auf angemessene Weise begegnen zu können. Der Autor Arito Rüdiger Sakai hat in Wien und Berlin Philosophie, Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaft studiert. Promotion in Philosophie. Er lebt in Berlin und arbeitet zur Zeit als Co-Autor an einem transdisziplinären Buchprojekt zur Ethik der Maschine.