Beschreibung
Das Anliegen des Sammelbandes ist es, den Bastardbegriff in seiner Ambivalenz ernst zu nehmen und an unterschiedlichen Beispielen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft zu vergegenwärtigen. Als diskriminierend eingesetzte Kategorisierung – so zeigen die Beiträge im Einzelnen – gibt er einerseits Auskunft über kulturelle Ausgrenzungsmechanismen, als identifikatorisch genutztes Gegenkonzept der Grenzüberschreitung wird ihm andererseits die Möglichkeit zugesprochen, innovative Emanzipationsprozesse in Gang zu setzen. 1. A. Bartl / S. Catani: Bastard – Figurationen des Hybriden zwischen Aus- und Entgrenzung. Eine Einleitung – Neuere deutsche Literaturwissenschaft – 2. A. Bartl: Zwischen Pathologisierung und Apotheose. Der Androgyn als Bastard – 3. S. Catani: Monströse Bastarde. Das Monster als Paradigma hybrider Ordnungen in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. – 4. J. Hillesheim: Bertolt Brechts frühe Publizistik als Bastardgattung zwischen Zeitungsbericht und Realsatire – 5. H.-P. Ecker: Bastard-Figuren bei Kleist und Heiner Müller – 6. H. Koopmann: Bastard-Figuren bei Schiller – 7. J. Schöll: Die Vermittlung des Unmittelbaren. Ideen zur Erzählbarkeit des Performativen – 8. R. Cornejo: Kommentiertes Interview mit einem deutsch-tschechischen Autor – 9. E. Blome: „Schwarze Schmach“ oder „Prototyp des zukünftigen Menschen“? Zur Figur des Bastards in der Weimarer Republik – 10. A. Detken: „Mißgeburten der Schaubühne“ – die ‚Mischwesen‘ des Theaters zur Zeit Gottscheds – Geschichte / Altgermanistik – 11. S. Slanicka: Der zweifarbige Bastard. Exemplarische Mischlinge im Mittelalter – Komparatistik – 12. B. Malinowski: ‚The space between‘: Passagen-Denken bei Walter Benjamin, Michel Serres u.a. – Anglistik / Amerikanistik – 13. S. Mayer: Räume des Dritten in Toni Morrisons A Mercy – 14. T. Müller: Der Bastard als moderne Identitätskonzeption bei Henry James – Bildende Kunst, Kunstgeschichte – 15. C. Griebel: Riesenbovist und Gänsegurgel: Material und Ästhetik handgemachter Hybride – 16. T. Keith: Phonetische und visuelle Poesie: interdisziplinäre und intermediale Bastarde – Philosophie – 17. F. Fromholzer: „Arterhaltung wollt Ihr? Ich sage: Art-Überwindung!“ Der Übermensch ein Bastard? Zu den umstrittenen biologistischen Implikationen in Nietzsches Züchtungsgedanken – Sprachwissenschaft / Übersetzungswissenschaft – 18. H. Glück: Bastard, wortkundlich im europäischen Zusammenhang betrachtet – 19. C. Grunwald: „Illegitime Übersetzung“ Zum Begriff der Übersetzung in Lotmans Kultursemiotik und Benjamins Sprachphilosophie – Biologie / Naturwissenschaften – 20. N. Brede / K. Schwenk / B. Streit: n. n. – Architektur – 21. N. Kummer: BastardBauten. Zum Begriff des Hybriden in der Architektur – Soziologie – 22. J. Fischer: n.n. – Musikwissenschaft – 23. J. Arndt: Die Hybridität populärer Musik – 24. A. Gerigk: Uncoole Bastards – HipHop zwischen Ursprungsernst und komischer Hybridität – Medien- / Filmwissenschaft – 25. N. Immer: „That yellow bastard“. Zur Bändigung des Bösen in „Sin City“ – 26. K. Stutterheim: Fiktionalisierte Wirklichkeiten. Dokudrama und Realfiktion als Grenzgänger im deutschen Fernsehen Die Herausgeberinnen Andrea Bartl, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Stephanie Catani, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.