Beschreibung
Das Buch bietet eine umfassende, kulturgeschichtlich ausgerichtete Untersuchung zur Großstadtthematik von Döblins Berlin Alexanderplatz, die sich gleichermaßen an historisch wie literarisch interessierte Leser wendet. Es widmet sich vor allem der semantischen Ebene der Fragestellung: den Bildern der ‚Textstadt’ Berlin. Im Zentrum steht die Bewertung des Romans als kulturgeschichtliche Quelle. Der innovative Kern besteht darin, auf der Basis von Achim Landwehrs Methode der ‚Historischen Diskursanalyse’ die entscheidenden Diskurse und Argumentationsfiguren der kontrovers geführten zeitgenössischen Debatte um die Großstadt Berlin zu rekonstruieren. Vor dem Hintergrund dieses ‚semantischen Archivs’ sucht die Arbeit mit Hilfe von geschichts- und literaturwissenschaftlichen Methoden nach Verknüpfungen zwischen Döblins Roman und Teilen der Diskussion. Kernthese der Arbeit ist, dass die literarische Struktur von Berlin Alexanderplatz mit zwei spezifischen Argumentationsfiguren der zeitgenössischen Debatte korreliert. Der wichtigste Großstadtroman der Weimarer Republik wird so präzise in der zeitgenössischen Bewertungsskala von Großstadtfeindschaft bis Weltstadtbegeisterung verortet. Dabei stellt sich heraus, dass die weitverbreitete großstadtkritische Lesart falsch ist. Der Autor Studium der Deutschen Literatur, Vergleichenden Literatur, Neueren Geschichte und Film Studies an der Universität des Saarlandes, der Université Paris XII und der University of Edinburgh.