Beschreibung
Der erste Teil des Bandes eröffnet neue Perspektiven für die interdisziplinär orientierte phänomenologische Arbeit. Der Begriff der interdisziplinären Phänomenologie bezieht sich dabei auf phänomenologisch Forschende, die, entweder ausgehend von der Phänomenologe oder von anderen Fachgebieten, über die eigene Disziplin hinaus Ansätze und Methoden anderer Disziplinen erproben. Die Texte beziehen sich auf Fach- und Forschungsrichtungen wie Psychopathologie, Psychoanalyse, Neurowissenschaft, Philosophie des Geistes, Rechtstheorie, Soziologie, Kunsttheorie und die generelle Möglichkeit einer qualitativen Forschungsmethode. Der zweite Teil dieses Bandes reflektiert den Begriff der Kultur und des Interkulturellen und analysiert – vor allem aus fernöstlicher Perspektive – Grundthemen der (Inter-)Kulturalität. Die Beiträge sind ein Zeugnis dafür, wie sich an der gegenwärtigen phänomenologischen Erforschung der Kulturalität immer mehr nicht-europäische Wissenschaftler beteiligen, die dabei nicht nur neue Themenbereiche erschließen, sondern neue Sehweisen bereithalten. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes unternehmen somit auch auf dem Gebiet der interkulturellen Forschung Grenzgänge – mit Blick auf das Ziel einer noch zu entfaltenden, in den Weltkulturen verankerten phänomenologischen Theorie der Kultur. Die Herausgeber Jung-Sun Han Heuer ist Professorin an der Methodistisch-Theologischen Universität in Seoul. Seongha Hong ist Professor an der Woosuk Universität in Wanju.