Hassan Givsan

Zu Heidegger

Ein Nachtrag zu „Heidegger – das Denken der Inhumanität“

Erscheinungsdatum: 01.06.2011, 188 Seiten ISBN: 978-3-8260-4541-7
Fachgebiet:
Autor*innen:Hassan Givsan

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Beschreibung

1. Dasein contra Mensch. Heidegger und Cassirer in Davos 2. Rosenzweig und Heidegger 3. Daß die Philosophie nur abendländisch-europäisch sei – und was nun? Frage an Heidegger und Husserl 4. Das Geschick des Abendlandes 5. Sein – Geschichte – Ereignis 6. Wahrheit in Heideggers Denken 7. Der Erste Weltkrieg oder wie der Tod in die Philosophie Einzug hielt. Das Inhaltsverzeichnis zeigt an, daß in dem “Nachtrag” einigen Sonderfragen nachgegangen wird. Heideggers Seinsdenken als Denken der Geschichtsgründung nach dem “Untergang des Abendlandes” als “Kultur”, einem “Untergang”, der seinen entscheidenden Beleg im Ersten Weltkrieg findet, ist, so meine Grundauffassung, geradezu und im Kerngehalt aus diesem Kontext zu erschließen. Und es ist ein bloß ideologischer Eiertanz, Heidegger als “konservativen Kritiker der Kultur” zu denunzieren. Denn bereits der Erste Weltkrieg als Ausdruck der europäischen Weltverfassung hat augenfällig gemacht, daß der Rekurs auf “Kultur” nichts als bloße Selbstverblendung darstellt. Daß Cassirer, ein “Neukantianer”, der den “Neukantianismus” nicht “substanziell” sondern bloß “funktional” verstanden wissen will, in Davos von Heidegger, der Kant ontologisch liest, in eine Kant-Deutungskontroverse hineinziehen läßt, statt von seinem “Symbolbegriff” her Heideggers “Sein und Zeit” einer “Kritik” zu unterziehen – was übrigens eine Bewährungsprobe für die “Philosophie der symbolischen Formen” gewesen wäre -, ist als ein Versäumnis zu registrieren. Daß Habermas (1961) mit Blick auf die “Davoser Disputation” Cassirer verklausuliert ins Stammbuch schreibt, daß diesem als Juden verwehrt ist, bis zu den Griechen zurückzugehen, was Heidegger, dem Deutschen, vorbehalten ist – ist ungeheuerlich oder, was dasselbe besagt, “abendländisch-deutsch ehrlich”. Und denkpolitisch ist ein höchst paradoxer und bestürzender Vorgang, daß Rosenzweig, der Autor des “Sterns der Erlösung” (1921), eines Grundwerks der jüdischen Religionsphilosophie im 20. Jahrhundert, unmittelbar nach der “Davoser Disputation” nur aufgrund eines Zeitungsberichts in Heidegger einen Denkverbündeten sieht, hoch erfreut darüber, daß Heidegger Cassirer, laut des Berichts, in der europäischen Öffentlichkeit niedermachte. Daß Heidegger nicht beim Seinsdenken blieb, sondern über die Frage der “Technik” zum Denken des “Ereignisses” übergeht, hat seinen Grund allein darin, daß die von Heidegger anvisierte Geschichtsgründung mißlang, Heideggerisch gesprochen: “seinsgeschicklich versagt blieb”. Der Autor Prof. Dr. Hassan Givsan, geb. in Teheran, Studium der Philosophie, Physik und Germanistik in Mainz und Berlin, Habilitation in Philosophie, lehrt Philosophie an der TU Darmstadt. Bei K&N sind von ihm erschienen: Heidegger – das Denken der Inhumanität. Eine ontologische Auseinandersetzung mit Heideggers Denken (vergriffen). Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den „Fall Heidegger“ korrumpieren lassen.

Autor*innen

Givsan, Hassan

Hassan Givsan hat im Laufe seines Un-Lebens in der (akademischen) Philosophie zur Kenntnis nehmen müssen, dass er ein Fremder ist: er sieht die Dinge anders, was ein Fluch ist. Vom Autor bei K&N ebenfalls erschienen: Heidegger – Das Denken der Inhumanität, Eine bestürzende Geschichte.