Tobias Kurwinkel

Apollinisches Außenseitertum

Konfigurationen von Thomas Manns »Grundmotiv« in Erzähltexten und Filmadaptionen des Frühwerks.Mit einem unveröffentlichten Brief von Golo Mann zur Entstehung der Filmadaption.

Erscheinungsdatum: 20.12.2011, 324 Seiten ISBN: 978-3-8260-4624-7
Fachgebiet: Band: 732
Autor*innen:Tobias Kurwinkel

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Beschreibung

Das Außenseitertum der ‚Helden’ Thomas Manns, die sich in der ‚normalen Welt’ nicht zurechtfinden, steht in ternärer Verbindung mit dem Apollinischen und Dionysischen aus Friedrich Nietzsches Geburt der Tragödie. In dieser frühen Schrift werden die “Kunsttriebe der Natur” zunächst – auf den tradierten mythologischen Eigenschaften der Götter basierend – als künstlerische Stilmerkmale gedeutet. Wenn Nietzsche die beiden Kunst-Natur-Triebe zu Beginn nur als ästhetische Merkmale analysiert, mit denen er Werkzeuge zur Beurteilung der Kultur in den Händen hält, so erweitert er die Triebe – unter Rückgriff auf die Willensmetaphysik Arthur Schopenhauers – bald zu einer Skizze metaphysischer Bedingungen der menschlichen Existenz. Der Außenseiter ist im Werk Thomas Manns aufgrund des ihm eigenen, randständigen Für-sich-seins und der Versuche, sich auf eine “friedlich-philosophische Art mit seinem Schicksal abzufinden” apollinisch besetzt. Konfrontiert wird er immer wieder mit der dionysischen Heimsuchung, dem “Kommen des ‚fremden Gottes'”. Dieses Grundmotiv des apollinischen Außenseiters in den Werken und filmischen Werkadaptionen Thomas Manns ist Thema der Untersuchung. Sie beantwortet die Fragen, wie das Grundmotiv in exemplarischen Texten realisiert und über die mediale Grenze hinweg im Adaptionsprozess verändert wird. Untersucht werden Erzähl- und Filmtexte des Frühwerks: Der kleine Herr Friedemann, Tonio Kröger, Ein Glück, Wälsungenblut und Der Tod in Venedig. Der Autor Tobias Kurwinkel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und in der Schreibwerkstatt der Universität Duisburg-Essen. Seit 2004 hatte er verschiedene Lehraufträge an den Universitäten Duisburg-Essen, Düsseldorf und Göttingen inne.
Mit seiner Dissertation hat Tobias Kurwinkel einen in mehrerlei Hinsicht äußerst ambitionierten Beitrag zur Thomas-Mann-Forschung vorgelegt: zum einen greift er mehrere lose Enden auf, die zwar bereits in der wissenschaftlichen Literatur berücksichtigt, aber nicht zusammengeführt worden waren, und verbindet sie zu seiner Kernthese vom apollinischen Außenseitertum als Grundmotiv der Werke Thomas Manns. Zum anderen leistet er einen fruchtbaren Beitrag zur filmwissenschaftlichen Forschung im Bereich der Literaturadaption, indem er insbesondere der narrativen Dimension der Filmtexte Rechnung trägt. IASL online: http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=3580

Zusätzliche Information

Gewicht0,61 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten324
Erscheinungsdatum20.12.2011
ISBN978-3-8260-4624-7   //   9783826046247
EinbandartKartoniert
SpracheDeutsch
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091

Autor*innen

Kurwinkel, Tobias

Prof. Dr. Tobias Kurwinkel ist Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur an der Universität Duisburg-Essen.