Beschreibung
Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die thematische und ästhetische Neuausrichtung des deutsch-türkischen Kinos und der deutsch-türkischen Literatur zwischen 1990 und 2005. Im Zentrum stehen hierbei Werke, die sich dem Themenkomplex Migration, Identität und Fremdwahrnehmung aus sehr unterschiedlicher Perspektive annähern. Im Bereich des Films sind dies Fatih Akýns Gegen die Wand und Thomas Arslans Geschwister – Kardesler, im Bereich der Literatur Emine Sevgi Özdamars Die Brücke vom Goldenen Horn, Zafer S¸enocaks Gefährliche Verwandtschaft sowie Feridun Zaimoglus Liebesmale, scharlachrot. Die in den Filmen und literarischen Texten ausgestalteten Identitätsentwürfe werden von Jochen Neubauer mit Hilfe soziologischer, sozialpsychologischer sowie xenologischer Kategorien und Konzepte beschrieben und mit einer historischen Kognitionsanamnese verknüpft. Durch die Herausarbeitung von historisch präformierten Verstehensvoraussetzungen und Deutungsmustern gelingt es, den Einfluss gesellschaftlicher Diskurse über Türken und Deutschtürken auf die Ausgestaltung der Identitätsproblematik innerhalb der Werke nachzuvollziehen. Der Autor Jochen Neubauer, Studium der Anglistik, Germanistik und Romanistik in Freiburg, London und Lissabon. 2011 Promotion mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Freiburg.