Beschreibung
Quer zum postmodernen Zeitgeist erschien 1991 „Riverside“, das literarische Debüt von Patrick Roth. Die im Untertitel als „Christusnovelle“ ausgewiesene Erzählung über einen Aussätzigen, der Jesus begegnet, erregte Aufsehen bei Kritik und Leserschaft. Auch die beiden nachfolgenden Romane „Johnny Shines oder Die Wiedererweckung der Toten“ (1993) und „Corpus Christi“ (1996) greifen urchristliche Themen auf und bringen sie mit großen Ernst und ungeheurer Authentizität zur Darstellung. 1998 faßte Roth die einzelnen und eigenständigen Werke in eine Reihe und betitelte sie nach dem Motiv, das sie eint – Auferstehung: „Resurrection“. Die Christus-Trilogie bildet den Hauptblock im vielseitigen OEuvre des Schriftstellers und Regisseurs, der seit 1975 in Los Angeles lebt. Das Buch „Die Seelen-Dialoge“ ist als Commentary Track angelegt. Es versteht sich als „lektürebegleitende Spur“, die den Leser durch die bildmächtig tiefgründige Textlandschaft der Christus-Trilogie leitet. Satz für Satz erschließt sich der sprachliche, kompositionelle und mythische Hintergrund, den die Werke jeweils neu und anders aufspannen. Ausgangspunkt des Projekts war ein mehrtägiges Interview mit Patrick Roth über die Genese, die Konzeption und die Vorbilder, die ihn bei seiner Arbeit beeinfl ußten – Hinweise, die der Weiterentwicklung Richtung gaben. Die Autorin Michaela Kopp-Marx lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie ist verantwortliche Leiterin der Heidelberger Poetikdozentur und des Clemens-Brentano-Förderpreises für Literatur.