ErzählMacht

Narrative Politiken des Imaginären

Erscheinungsdatum: 01.08.2013, 284 Seiten ISBN: 978-3-8260-4874-6
Fachgebiet:

38,00  inkl. MwSt.

Enthält 7% red. MwSt.
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands, für das Ausland gelten gewichtsabhängige Versandkosten.

Beschreibung

Das intrikate Verhältnis von verbaler Äußerung und Machtmanifestation kann als eine der zentralen Problematisierungsachsen jüngerer Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften gelten. Erst sie haben sich schonungslos der Einsicht gestellt, dass die Sprache analog zu ihren Benutzern instrumentalisierbar ist und nicht selten Hierarchien symbolisch repräsentiert und legitimiert. Der vorliegende Band nimmt hingegen ein Erzählen in den Blick, das nicht nur Vehikel oder gar Instrument eines wie auch immer gearteten Herrschaftswillens ist. Vielmehr initiieren die zwölf Fallstudien einen doppelten Zugriff, der sowohl dem politischen Imaginären der Geschichte als auch der Politik der Imagination Rechnung trägt, die der narrative Prozess selbst in Kraft setzt. Aus je verschiedener Perspektive fragen sie einerseits nach der erzählten Macht, andererseits nach der Macht des Erzählens und schließlich nach der spezifischen Medialität, die dem Erzählen zugrunde liegt und die dieses eigens hervortreibt. Denn genau in diesem Dreieck bewegen sich viele narrative Texte seit Ende des 18. Jahrhunderts, sofern sie gleichermaßen das diskursive Apriori ihrer Zeit propagieren wie subvertieren, sofern sie die undurchdringlichen Strukturen der Macht und ebenso die Kehrseite völliger Entmächtigung ausimaginieren.
K. Hahn / M. Hausmann / C. Wehr: Vorwort: Welche Macht? – Politiken der Narration: Macht des Erzählens – A. Mahler: Akte narrativer Selbstermächtigung. Über transitive und intransitive Erzählmacht – C. Wehr: Pikareske Destabilisierungen kolonialer Machtstrukturen. Der Lazarillo de ciegos caminantes (1773) und die Genese des lateinamerikanischen Romans – K. Hahn: Zwischen dekadenter Ohnmacht und narrativer Selbstermächtigung – Zur transkulturellen Imagination in J. A. Silvas Roman De sobremesa – M. Chihaia: Macht und Metalepse – Zur politischen Dimension eines narrativen Verfahrens am Beispiel von Julio Cortázars Erzählung „Apocalipsis de Solentiname“ – V. A. Ferretti: J. J. Saers Glosa und eine Noematik des Erzählens – Narrative des Politischen: Erzählte Macht – S. Leopold: Balzac und die Volkssouveränität. Chronotopien des Politischen im Cycle Vautrin – C. von Tschilschke: Das koloniale Imaginäre in der Krise. Narrative Modellierungen des spanischen Afrikadiskurses bei Pedro Antonio de Alarcón und Benito Pérez Galdós – R. Folger: Der geschundene Körper und die (Ohn-)Macht des Erzählens in Ricardo Piglias La ciudad ausente – K. Peters: La narración narcotizada: Überreizung und Anästhesie des Erzählens im zeitgenössischen argentinischen Diktaturroman – Narrative des Medialen und Medialität des Narrativen – P. Viallet: Vom Mikroskop zum Karfunkel über das Zauberglas: E. T. A. Hoffmanns letztes Märchen Meister Floh (1822) ‚im Spiegel‘ der Macht – M. Hausmann: Perfide Manipulation schriftlicher Aufzeichnungen: Die Macht des Rahmenerzählers bei Adolfo Bioy Casares – A. Otto: Das trunkene Erzählen des Fotoalbums. Zur narrativen Konstitution der Erinnerung in Juan Goytisolos Señas de identidad
Die Herausgeber Dr. phil Kurt Hahn und Dr. phil. Matthias Hausmann lehren französische, spanische und hispanoamerikanische Literaturwissenschaft an den Universitäten Eichstätt bzw. Wien; Christian Wehr ist Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Zusätzliche Information

Gewicht0,56 kg
Größe15.5 × 23.5 cm (B × H)
Seiten284
Erscheinungsdatum01.08.2013
ISBN978-3-8260-4874-6   //   9783826048746
EinbandartGebunden
SpracheDeutsch
InhaltsverzeichnisK. Hahn / M. Hausmann / C. Wehr: Vorwort: Welche Macht? – Politiken der Narration: Macht des Erzählens – A. Mahler: Akte narrativer Selbstermächtigung. Über transitive und intransitive Erzählmacht – C. Wehr: Pikareske Destabilisierungen kolonialer Machtstrukturen. Der Lazarillo de ciegos caminantes (1773) und die Genese des lateinamerikanischen Romans – K. Hahn: Zwischen dekadenter Ohnmacht und narrativer Selbstermächtigung - Zur transkulturellen Imagination in J. A. Silvas Roman De sobremesa – M. Chihaia: Macht und Metalepse - Zur politischen Dimension eines narrativen Verfahrens am Beispiel von Julio Cortázars Erzählung „Apocalipsis de Solentiname“ – V. A. Ferretti: J. J. Saers Glosa und eine Noematik des Erzählens – Narrative des Politischen: Erzählte Macht – S. Leopold: Balzac und die Volkssouveränität. Chronotopien des Politischen im Cycle Vautrin – C. von Tschilschke: Das koloniale Imaginäre in der Krise. Narrative Modellierungen des spanischen Afrikadiskurses bei Pedro Antonio de Alarcón und Benito Pérez Galdós – R. Folger: Der geschundene Körper und die (Ohn-)Macht des Erzählens in Ricardo Piglias La ciudad ausente – K. Peters: La narración narcotizada: Überreizung und Anästhesie des Erzählens im zeitgenössischen argentinischen Diktaturroman – Narrative des Medialen und Medialität des Narrativen – P. Viallet: Vom Mikroskop zum Karfunkel über das Zauberglas: E. T. A. Hoffmanns letztes Märchen Meister Floh (1822) ‚im Spiegel‘ der Macht – M. Hausmann: Perfide Manipulation schriftlicher Aufzeichnungen: Die Macht des Rahmenerzählers bei Adolfo Bioy Casares – A. Otto: Das trunkene Erzählen des Fotoalbums. Zur narrativen Konstitution der Erinnerung in Juan Goytisolos Señas de identidad
VerlagKönigshausen & Neumann
Verlags-Code05/5108091