Beschreibung
Am Beginn der Initiation der ›Gedächtniskunst‹ steht nach dem Bericht des griechischen Dichters Simonides der Einsturz des Hauses, in dem er zu einem Gastmahl geladen war. Die Leichen der Anwesenden konnten identifi ziert werden, da Simonides aus seinem Gedächtnis die Ordnung der Anwesenden rekonstruierte. Diese räumlich orientierte Methode bildet seit der Antike die Grundlage für verschiedenste Erinnerungstechniken. Die Beiträge des Sammelbandes fragen nach einem vormodernen Modell des ›Wissenspalastes‹ und geben aus interdisziplinärer Perspektive Einblick in dynamische Mnemotechniken (Verzeichnisse und Gedächtnisfiguren), statische Wissensräume (Kloster, Bibliothek, Schule) und imaginäre Wissensordnungen. Die Herausgeber Christoph Fasbender ist Inhaber der Professur für Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Chemnitz. Gesine Mierke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Chemnitz.