Beschreibung
Die hier vorgelegten Revolutionsetüden rücken so dicht wie möglich an die französische Revolution heran, namentlich an die großen journées der Jahre 1792/93, und zeigen, wie die bedeutendsten deutschen Autoren vom Weltereignis der Revolution gezwungen werden, ihre Position zu bestimmen. Sie beobachten Schiller als Leser des Moniteur, der den Prozeß gegen Ludwig XVI. in allen Details wiedergibt, namentlich die großen Reden von Montagne und Gironde. Sie entdecken in Goethes Natürlicher Tochter eine erschütternde Verarbeitung der Septembermorde, die Goethe als Teilnehmer an der Campagne der Koalitionstruppen im Feldlager zur Kenntnis nehmen muß. Kleists umstrittene Hermannsschlacht erweist sich schließlich als Sammelbecken revolutionärer Reminiszenzen, die auch sonst in seinem Werk lauern und dessen Atrozitäten untermauern. Vorwort. – I. Schillers Revolution. 1. Im Zeichen Lykurgs. 2. Posa – citoyen français. 3. Der Prozeß. 4. Despotismus der Freiheit. – II. Massaker im September. Goethes Natürliche Tochter und die Prinzessin von Lamballe. – III. Hermanns Haß. Die Spur der Revolution bei Heinrich von Kleist. Der Autor Hans-Jürgen Schings, Promotion 1965, Habilitation 1974. Ordentliche Professuren: Würzburg (1974-1981), Heidelberg (1981-1986), FU Berlin (1986-2005, Emeritierung).