Beschreibung
Die Naturwissenschaften haben einen prägenden Einfluss auf Neuzeit und Gegenwart. Dies wird von der erzählenden Literatur aufgegriffen, womit sich ein Instrument der gesellschaftlichen Refl exion über die Bedeutung der Naturwissenschaften herausbildet. Eine Sonderform stellt die Wissenschaftlerliteratur dar, d. h. Werke mit Naturwissenschaftlern als Protagonisten. Diese haben oft historische Vorbilder: Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe, Galileo Galilei oder Albert Einstein tauchen vielerorts prominent auf. Ausgehend von der literarischen Verarbeitung ihrer Biographien werden jedoch von den Autoren schnell allgemeinere Fragen aufgeworfen und reflektiert: unser Verhältnis zur Natur, religiöse Identität, intellektuelle Selbstbestimmung, die moderne Arbeitswelt industrialisierter Gesellschaften, die Veranwortung des Intellektuellen, moralische Fragen des modernen Naturwissenschaftlers sowie Probleme des modernen Wissenschaftsbetriebs. In der vorliegenden Arbeit wird die Geschichte der am historischen Vorbild orientierten Naturwissenschaftlerliteratur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachgezeichnet und an ausgewählten Fallbeispielen analysiert. Die Fülle der Autoren dieser Werke reicht von Georg Forster, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Wolfgang von Goethe bis zu Bertolt Brecht und Karl Mickel.
Die Autorin Judith Wisser studierte Germanistik und Musikwissenschaft in Heidelberg.