Beschreibung
Welchen Sinn macht es, Argumente zugunsten unserer Auffassungen über einen guten Menschen bzw. einen guten Charakter darzulegen? Wie sollte eine solche Begründung aussehen? Unter welchen Umständen ist sie sinnvoll? Welche Funktion übernimmt ein solches Sprachspiel in unserem Handeln? Ausgehend von Wittgensteins Über Gewissheit versucht die vorliegende Dissertation, die Praxis, moralische Auffassungen zu begründen, unter der Perspektive der Handlungsphilosophie zu analysieren. Der zweite Schwerpunkt liegt auf den Folgen, die sich daraus im Hinblick auf das Selbstverständnis der Moralphilosophie ergeben. Der Inhalt dieses Buches lässt sich in drei Thesen zusammenfassen: a) Unser Handeln fußt auf Gewissheiten, bei denen es keinen Platz für Zweifel gibt; b) Begründen unterscheidet sich von ähnlichen Praktiken (wie beispielsweise der des Erklärens) dadurch, dass es über die Wahrheit des Begründeten vergewissert; c) jede Sprachgemeinschaft verwendet Sätze moralischen Inhalts, die innerhalb dieser Sprachgemeinschaft weder von der Moralphilosophie noch auf andere Weise begründet (bzw. in Frage gestellt) werden können.
Der Autor 1995 Diplom in Politikwissenschaft an der Universität Padua, 1999 Ankunft in Deutschland (Trier), Studium der Theologie, Politikwissenschaft und Philosophie an den Universitäten Trier und Eichstätt, 2010 Promotion in Philosophie an der Universität Trier.