Beschreibung
Die Frage nach dem Menschen fordert den Bezug auf die Sphäre oder die Dimension der Kultur. Was Kultur bedeutet, erschließt sich jedoch wiederum nur aus der Wirklichkeit des Menschen. Diese Korrelation von Mensch und Kultur hat man auf die sinnfällige Formel gebracht: ‚der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur’. Wie allerdings die so prägnant bezeichnete Wechselwirkung genau und im einzelnen funktioniert, bleibt nach wie vor rätselhaft. Die hier vorgelegten Versuche verstehen Kulturanthropologie als die Thematisierung der ‚Welt des Menschen’ im Ganzen und damit durchaus philosophisch. Die erste Gruppe der Texte (1-5) behandelt auffällige und charakteristische Befunde wie Spur, Bedeutung und Bedürfnis, Organismus sowie Medien und Information. Die zweite Gruppe (6-8) befasst sich mit paradigmatischen Strukturen des gelebten menschlichen Selbstverständnisses wie Selbst, Anerkennung und religiöses Bewusstsein. Die dritte Gruppe (9-13) erörtert Grundbegriffe einer möglichen, systematischen Kulturanthropologie, die in besonderer Weise auf die Topoi ‚Welt’ und ‚Krise’ bezogen ist.
Der Autor Prof. Dr. Ernst Wolfgang Orth ist o. Prof. für Philosophie an der Universität Trier.