Beschreibung
Die Frage, welche bahnbrechende Rolle Edith Stein in der frühen phänomenologischen Bewegung sowie später in der neuscholastischen Strömung der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts spielte, beherrscht die derzeitige Edith-Stein-Forschung. Das vorliegende Buch unternimmt die Aufgabe, der wechselnden Entwicklungsperiode des stein’schen Gedankengangs detailliert nachzugehen, und die einzelnen Reifephasen innerhalb der zeitgenössischen Tendenzen zu analysieren. Durch die zwei phänomenologischen Termini „Erlebniskonstitution“ und „Zeitlichkeit“ wird der stein’sche Denkweg charakterisiert, welche während der denkerischen Entwicklung eine differenziertere Bedeutung erhalten. Neben den zeitgenössischen philosophischen Einfl üssen von Edmund Husserl, Adolf Reinach, Max Scheler und Martin Heidegger gab die ständige Refl exion auf das Einzelleben sowie auf innere Lebenserfahrungen einen Anstoß zu ihren methodischen Problemstellungen. Schritt für Schritt zeigen die aufeinander aufbauenden Abschnitte der vorliegenden Arbeit, wie die Impulse der Lebensberufung Edith Steins und die der Strukturierung ihrer philosophischen Problemstellung ineinander verflochten sind.
Die Autorin Dr. Anna Jani arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe für Hermeneutik am Institut für Philosophie der Eötvös Lorand Universität zu Budapest. Die vorliegende Arbeit gründet sich auf den mehrjährigen Forschungsaufenthalten im Kölner Edith-Stein-Archiv, im Husserl- Archiv der Universität zu Köln sowie im Thomas Institut der Universität zu Köln.