Beschreibung
Wie verwendeten Friedrich Nietzsche, Paul Deussen, und Sigmund Freud wesentliche Elemente der Philosophie Arthur Schopenhauers? Welche Veränderungen fanden dabei statt? Zunächst wird in der Studie Nietzsches grundsätzliche Kritik an der Mitleidsethik Schopenhauers und ihren Voraussetzungen untersucht. Dann wird beschrieben, wie Deussen, der Freund Nietzsches und Gründer der Schopenhauer-Gesellschaft, die Philosophie Schopenhauers in dem Versuch, ein protestantisches Christusbild philosophisch zu rechtfertigen, unter dem Deckmantel des orthodoxen Schülers verfälschte. Schließlich wird dargestellt, wie Freud, dessen ideengeschichtliche Rolle als eigentlicher Erbe Schopenhauers betont wird, strukturelle und inhaltliche Elemente aus Schopenhauers Schriften übernahm und sie u.a. dazu benutzte, tiefenpsychologische Phänomene zu benennen und zu interpretieren.
Der Autor Dr. Stephan Atzert, B.A. (Hons), PhD (Melbourne), MEd (Monash), ist Lecturer in German Studies in der School of Languages and Cultures an der University of Queensland in Brisbane, Australien. Seit seiner Dissertation, die 1999 unter dem Titel Schopenhauer und Thomas Bernhard. Zur literarischen Verwendung von Philosophie veröffentlicht wurde, beschäftigt er sich mit Schopenhauer und den im Textvergleich bei verschiedenen Autoren nachweisbaren ideengeschichtlichen Bezügen zu seiner Philosophie. Daneben gilt sein Interesse der Rolle Schopenhauers für die Entdeckung und Auslegung des Buddhismus.