Beschreibung
Psychoanalyse und Kantianismus – eine fruchtbare (?) Mesailliance. Und die Pointe dieses – vordem wenig nur beachteten – Zusammentreffens? Zweifellos die Schwächung der Aufklärungspotentiale der Psychoanalyse, als die Degradierung des „Unbewußen“ zu einem verfügbaren, im Extrem gar fiktionalen Denkgebildes; sowie, praktisch, als Tabuisierung, also als – den psychoanalytischen Aufklärungszugriff sperrenden – Entzug moralischer Normen. Beide – verfehlten – Optionen kommen, elaboriert, in der „psychoanalytischen Ichpsychologie“ zusammen, deren globaler Erfolg nicht darüber hinwegtäuschen dürfte, sich ehedem – durchaus folgerichtig – dem Nationalsozialismus erbötig gemacht zu haben.
Der Autor Rudolf Heinz: Prof. Dr. phil. habil., Universitätsprofessor i. R. für Philosophie an der Universität Düsseldorf; aufgrund einer problematischen psychoanalytischen Vollausbildung kontinuierliche klinisch-psychopathologische Fortbildungstätigkeit mit Schwerpunkt Supervision; zur Zeit Hauptbetreiber der „Assoziation Pathognostik Düsseldorf 2014“, eines weiterhin klinisch rückgebundenen psychoanalysepflichtig, -kritischen Projekts. Zahlreiche Fachpublikationen insbesondere zum Wechselverhältnis zwischen Philosophie und Psychoanalyse.