Beschreibung
Selten kommt es heute noch vor, dass größere unveröffentlichte Manuskripte bedeutender Forscher früherer Jahrhunderte neu entdeckt werden. Das vorliegende Buch repräsentiert eine solche Seltenheit. Es ist die über lange Jahre hinweg ausgearbeitete „Geschichte der Astronomie“ des Johann Joseph von Littrow (1781-1840), der von 1819 bis zu seinem Tode Direktor der Wiener Universitätssternwarte war. Littrow war nicht nur ein hervorragender Astronom, sondern auch publizistisch sehr begabt und rege tätig. So trat er als Autor eines der meistgelesenen Astronomie-Bücher des 19. Jahrhunderts, der Wunder des Himmels, hervor. Ursprünglich plante er, als dritten Teil jenes ‚Bestsellers‘ eine Geschichte der Astronomie zu publizieren, doch gelangte dieser Plan nie zur Ausführung. Eben dieses fast fertige Buch wurde 2010 in Wien als Manuskript aufgefunden, von den Herausgebern transkribiert und ausführlich kommentiert. In dem stilistisch hervorragenden Text werden rund 900 Astronomen, Mathematiker und andere geschichtlich bedeutende Personen behandelt. Die großen Wendepunkte in der Entwicklung der Astronomie werden auch auf ihre Bedeutung für die allgemeine Geistesgeschichte hin befragt. Besonders lebhafte Darstellung erfahren Tycho Brahe, Johannes Kepler und Galileo Galilei. Doch auch (vermeintliche) Nebenschauplätze der Astronomie- und Kulturgeschichte kommen in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Herausgeber Günter Bräuhofer, Ausbildung zum Bibliothekar und Archivar, spezialisiert auf Transkription alter Handschriften, Mitarbeiter der Fachbereichsbibliothek für Zeitgeschichte der Universität Wien. Thomas Posch, Studien der Astronomie und Philosophie, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universitätssternwarte Wien, Habilitation im Fach Astronomie 2011, Vorsitzender des Arbeitskreises Astronomiegeschichte in der Astronomischen Gesellschaft seit 2014. Karin Lackner, Studien der Astronomie und der Geschichte an der Universität Wien, seit 2013 Fachreferentin für Physik und Astronomie sowie Open-Access-Datenmanagerin an der Universitätsbibliothek Graz.