Beschreibung
Der Autor erörtert im Buch die einzelnen Aspekte der psychoanalytischen Theorie Freuds im breiteren philosophischen, literaturwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Sein besonderes Interesse gilt der Frage nach der Schlüsselstellung des Phänomens der Melancholie in dieser Theorie. Er reflektiert auch über das Konzept des Subjekts und der Sprache in den frühen Schriften Freuds, indem er es mit der Begrifflichkeit der Philosophie Kants und Herders konfrontiert. Das Buch endet mit der Frage nach dem wissenschaftlichen Status der Psychoanalyse. Dybel zufolge ist Psychoanalyse vor allem das Wissen vom Unheimlichen im Menschen, das den Rahmen der Wissenschaft jeder Art überschreitet. Das Buch eröffnet der Essay Unterbrochene Wege über die dramatische Geschichte der Psychoanalyse in Polen. Viel Platz wurde auch dem interessanten deutsch-polnischen Schriftsteller und Vertreter der Berliner fin de siecle-Literatur, Stanislaw Przybyszewski, eingeräumt. Eine besondere Stellung nimmt der Essay über Lacans Interpretation von Hamlet ein, in dem Dybel auf die hermeneutische Implikationen dieses Versuchs hinweist.
Der Autor Pawel Dybel ist Professor im Institut für Philosophie und Soziologie an der Pädagogischen Universität in Krakau. Sein Forschungsgebiet sind v.a. Hermeneutik, psychoanalytische Theorie und Poststrukturalismus. Mehrere Aufenthalte als Gastprofessor an Universitäten in Deutschland, Großbritanien und in den Vereinigten Staaten. Stipendiat von Alexander von Humboldt Stiftung, DFG, DAAD, The Kosciuszko Foundation, The British Academy, Institut für die Wissenschaften vom Menschen u.a.