Beschreibung
Mit einer abstrakten Buch-Ethik können wir nicht erreichen, dass es auf dem Planeten „humaner“ zugeht, schon gar nicht in Zeiten der neoliberalen globalen Wirtschaft und der politischen Großsysteme. Moral, Ethik: sie sind entweder Bestandteil unseres Empathievermögens – oder sie existieren nicht, jedenfalls nicht nachhaltig. Wie schwer es ist, gerade in Industriegesellschaften empathiefähig zu bleiben und soziale Interaktionen auf Gegenseitigkeit in Gang zu halten, soll dieses Buch veranschaulichen. Massenkultur und Individualismus, Normierung und Freiheit, Tradition und Innovation sind nur einige der „Fronten“, welche die Seele in einen Kampfplatz verwandeln. Der „Krieg im Herzen“ schlägt sich auch in affektiven Störungen nieder, die nicht von äußerer Not erzwungen scheinen, wie etwa das „Einfrieren“ der Psyche ohne wirklichen Überlebensstress. Unfähigkeit zu lieben und geliebt zu werden, Narzissmus und Selbsthass, Gewalt gegen sich und andere sind häufi ge Symptome. Bleibt jemand in der Schuld seiner ungelebten (und ungeliebten) Gefühle, kann er nicht zum sozialen Frieden beitragen. Die wichtige Frage ist: Wie pfl egen, wie erhalten wir des Menschen Ganzheit? Zu ihr gehört seine Fähigkeit, Mitleid, ja überhaupt Gefühle zu empfi nden. An der Empathie entscheidet sich das nationale wie globale Wohlergehen.
Der Autor Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als Freier Literatur- und Kulturwissenschaftler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbilder war er u.a. Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China.